Es ist einfach, durch das Kontrolltor im Hafen von Bratislava zu kommen, die Pförtnerloge wird schon seit Jahren nicht mehr benutzt. Nur die Geländer erinnern noch an den ehemaligen Arbeitereingang. Die neben den Gebäuden geparkten Autos - ihre Besitzer kommen mit einer Magnetkarte hinein - zeigen die Gegenwart.
Der zwischen 1897 und 1907 errichtete Winterhafen mit zwei Becken, der später zum Stolz der ersten Tschechoslowakischen Republik wurde, ist heute renovierungsbedürftig. Man könnte natürlich auch sagen, dass er geschlossen und abgerissen wird.
Man braucht nur einen Blick auf den enormen Kontrast zwischen dem Hafen, der immer noch in Betrieb ist (und der die Boote in gutem Zustand zu halten scheint), und seiner kosmopolitischen Traumlandschaft zu werfen. Wenn es auf Budapest zutrifft, dass es versucht, über sich selbst hinauszuwachsen, so trifft das auf Bratislava doppelt zu. In der Industriestadt hinter dem Hafen sind in den letzten zehn Jahren Hochhäuser aus dem Boden gestampft worden. Einige von ihnen sind an Singapur angelehnt, die anderen sind eiförmig und wirken wie die Nachfolger der spätsozialistischen, abgeflachten Bürogebäude. Einige stehen in Gruppen zusammen, andere wiederum stehen als einzelne Wegweiser.
Nachts verlaufen farbige Lichtstreifen entlang der Fassaden, so dass ihr Tanz von der Burg Bratislava aus gesehen werden kann.
So amerikanisch das auch klingen mag, es ist nicht so. Selbst beim Bau von Wolkenkratzern halten sich die Einheimischen an die Regeln, so dass sie fast alle gleich hoch sind. Und der Grünraum zwischen den Giganten ist ein überraschend einladender städtischer Raum.
Am Fuße der Wolkenkratzer reihen sich die Lagerhäuser des Hafens aneinander wie die alten Reihen der Abbruchhäuser der Altstadt neben den ersten Platten. Auf den ersten Blick ist es schwer zu erkennen, welche noch genutzt werden und welche nicht. Das denkmalgeschützte Haus der Matrosen (Starý dom lodníkov, Július Lehocký, 1940-1942) gehört zu letzteren. Es ist ein modernistisches Gebäude, allerdings in einem etwas populäreren Stil als die Haupthalle. Die abgerundete Seitenfassade, die an ein Schiff erinnert, und das „Heck“ über dem Dach sind architektonische Ausdrucksformen, die leicht zu erfassen sind. Der Eingang wird von großen Kiefern beschattet.
Sie sind ein schöner Anblick, aber auch ein düsterer Weg, der ahnen lässt, dass sie die ersten Opfer der künftigen Sanierung sein werden.
Der Hafen ist trotz der verlassenen Gebäude immer noch lebendig und gut. Ich schließe die Augen, denn die Industrielandschaft hat nicht nur einen Anblick, sondern auch einen Klang. Der Motor eines Schubbootes heult zweimal auf, dann schwappt seine riesige Ladung in kleinen Wellen auf ihr Ziel zu. Von der anderen Seite des Beckens ist das rhythmische Rattern von Lokomotivpfeifen und Güterwagen zu hören. Das sind die großen, man könnte sagen feierlichen Geräusche. Neben mir jedoch ist ein ständiges Klappern zu hören, das fast den Rhythmus vorgibt: das Greifen der Ladung, das Klappern der Metallseile, das Drehen des Ganz-Krans, wieder das Klappern der Seile und dann der schnelle Trommelschlag der Ladung, wenn sie über dem Schiff abgeladen wird. Eine Krähe krächzt wütend. Es gibt keine Möwen, keine Tauben - wenn überhaupt, dann weiß man so, dass hier kein Getreide verladen wird. Ich gehe näher an die Hügel heran, die unter dem Kran schwarz werden. Zu meinem Erstaunen handelt es sich nicht um Kohle, sondern um rasselnde Eisenkugeln. Natürlich hätte man das schon aus der Ferne erkennen können, denn die Kohle hätte die Gegend schwarz gefärbt.
Als der Winterhafen in den 1900er Jahren entstand, war das Flussufer ohne Kohle nicht vorstellbar. Trotz der Konkurrenz durch die Eisenbahn blühte die Dampfschifffahrt weiter. Doch trotz - oder vielleicht gerade wegen - der wirtschaftlichen Träume mussten die Häfen immer wieder neu gestaltet werden. Kaum waren die Winterbecken für die sichere Lagerung von Schiffen fertiggestellt, kam die Idee auf, das gesamte Gebiet in einen Industriehafen umzuwandeln, was schließlich während der Ersten Tschechoslowakischen Republik auch geschah.
Die Schifffahrtsszene in Bratislava erlebte eine Blütezeit, als sie versuchte, Wien und Budapest zu ersetzen. Es wurden Lagerhallen gebaut, dreiundzwanzig Kilometer Eisenbahngleise verlegt und Kräne in Betrieb genommen.
Auf Initiative des ungarischsprachigen Ökonomen und Politikers Kornel Stodola (1866-1946) fand ab 1921 jährlich die internationale Messe „Donau- oder Ostmärkte“ (Mezinárodni Dunajský Veletrh) statt, deren ausdrücklicher Zweck es war, den tschechoslowakischen Handel auf die östlichen Donauregionen auszurichten. In denselben Jahrzehnten begann man, die auf Kohle basierende Wirtschaft auf Erdöl umzustellen. Bis zum Zweiten Weltkrieg wurden die neuen Rohstoffe in der Regel mit Tankschiffen transportiert. Die wirtschaftliche Rolle der Häfen spiegelt sich in den kriegsbedingten Zerstörungen wider, die denen der Eisenbahninfrastruktur ähnlich waren. Unter der sowjetischen Herrschaft gewann die Donau ihre strategische Rolle zurück, was sich in der Eröffnung eines neuen Beckens (Prístav Pálenisko) östlich der Stadt in den 1970er Jahren widerspiegelte. Wenn sich die Stadt weiterhin im derzeitigen Tempo ausdehnt, wird in einigen Jahrzehnten zweifellos eine Neugestaltung erforderlich sein.
Aus dieser kurzen Skizze wird ersichtlich, dass die Geschichten nur wenige Jahrzehnte alt sind, mit grandiosen Plänen, nicht gerade bescheidenen Errungenschaften, aber dann raschem Niedergang. Nimmt man die Postkarten heraus, die um die Jahrhundertwende für den Hafen warben, findet man außer den Becken praktisch nur ein einziges stabiles architektonisches Merkmal: die Burg von Bratislava, die in der Ferne aufragt. Doch die Mauern der Hafenspeicher waren nicht strukturell schwach. Nach Ansicht der Architekturhistorikerin Uta Hassler, der ehemaligen Leiterin der Denkmalpflege in Zürich, ist das Verschwinden alter Gebäude in erster Linie eine soziale Frage. Es ist nicht der technische Zustand des Gebäudes, der sich verschlechtert, sondern der fehlende Wille, es zu reparieren, oder allgemeiner ausgedrückt: „Es lohnt sich nicht, dafür Geld auszugeben“. Andererseits ist es heute profitabler, in Bratislava ein Hochhaus zu bauen, als Eisenkugeln zu stapeln.
Es gibt ernsthafte Debatten über den alten Hafen von Bratislava. Neben den Ökonomen melden sich auch die Denkmalschützer zu Wort, denn ein halbes Dutzend Stätten steht bereits auf der nationalen Denkmalliste.
Es ist nicht leicht für diejenigen, die hier nach Schutz rufen. Nur wenige würden sagen, dass die Lagerhäuser, meist im klassischen und spätmodernen Stil, schön sind.
Außerdem ist es selbst für Fachleute eine Herausforderung, dass es sich um hybride Konstruktionen handelt, um Halbmaschinen, bei denen die Wände mit den Schienen, Hebezeugen und Förderbändern verschmolzen sind, die vor ihnen und oft auch außerhalb von ihnen verlaufen. Für diejenigen, die die Logik der Industrielandschaft noch nicht zu schätzen wissen, gibt es dennoch etwas zu bewundern: das blaue Wasser des Pools. Das ist es, was das Gebiet für Immobilieninvestoren so attraktiv macht.
Man muss nicht weit gehen, um die Zukunft zu sehen, denn der Flussbereich des Hafens ist bereits saniert worden. Es macht keinen Sinn, von Sanierung zu sprechen, denn von der früheren Welt ist fast nichts mehr übrig. Die neue Häuserzeile an der Donau zeigt eine gewisse bewusste Historisierung, zumindest in dem Sinne, dass die Planer versucht haben, den Maßstab der alten Stadtbilder zu evozieren, auch wenn sie tatsächlich drei oder vier Stockwerke hinzugefügt haben. Die Lebendigkeit der Straße wird durch die Geschäfte im Erdgeschoss erzeugt. Mit dem Bau von Einkaufszentren hat sich die Straße jedoch in eine Reihe von Restaurants, Kneipen und Cafés verwandelt, deren Dichte die von Kurorten in den Schatten stellt. In diesem thematischen Stadtbild des 21. Jahrhunderts mit all seinen Details ist das so genannte Lagerhaus 7 (Karel Skorkovský, 1920-1922) erhalten geblieben, wenn auch beengt, „verziert“ mit Balkonen und grau-weißer, nicht gerade monumentaler Fassade. Die versenkten Fundamente der mobilen Barriere, die die Promenade schützt, verlaufen um das Gebäude herum, als ob es von einer symbolischen monumentalen Grenze umgeben wäre. Aber diese Details sind zweitrangig angesichts der unverhältnismäßig geringen Größe des Gebäudes in seiner neuen Umgebung. Es hat sogar einen Turm, als wäre es eher eine Kirche als ein Lagerhaus, eine Art Schrein für die industrielle Vergangenheit. Es ist eine tagespolitische Nachricht, dass das Gebäude, das zu Beginn der Renovierung als Kulturzentrum gedacht war, von einem Ministerium gemietet wurde, das angeblich zu hohe Preise für die Gemeinde verlangt. Aber das ist eine andere Geschichte...
Eröffnungsbild: Das Lagerhaus ist von Maschinen umgeben, im Hintergrund das Gebäude der New Times
Fotos: vom Autor
Bei diesem Text handelt es sich um eine mithilfe von KI generierte Übersetzung aus dem Ungarischen des am 8. Mai 2025 veröffentlichten Beitrags von Máté Tamáska. Den Originaltext finden Sie unter folgendem Link: